Dienstag, 19. November 2013

Reisegefährten?


"Nicht in der Gruppe reisen bedeutet Zustände des Wahnsinns durchleben, die großen Genuss bereiten können. Sich vollsaugen mit nachbrennenden Eindrücken, haarscharf vermiedenem Umkommen, grotesken Zwischenfällen, und dann keinen Dritten zu haben, mit dem man darüber reden kann. Das produziert auf Dauer ein angenehmes Summen im Kopf und eine lustvolle Hingabe an die Verschrobenheit, die sich zwangsweise einstellt.

Wenn man nach Hause zurückkehrt, bemerkt man die totale Unfähigkeit, anderen über die Reise zu berichten, über das, was einem unterwegs alles widerfahren ist.

Es ist im Kopf zu einem festen Mus zusammengepresst worden, von dem man noch lange zehren kann."

Q.: Allard von Kittlitz in PHÄNOMENOLOGIE (Auszug, leicht abgeändert); F.A.S. vom 16.12.2012

Und auch nicht, daß die Erlebnisse, Erfahrungen und Versäumisse auf unseren Reisen einen nachhaltigen Wert geschaffen hätten oder daß unser in jahrzehntelanger Tätigkeit im Tourismus erworbenes Hintergrundwissen für die nachfolgende Generation irgendeinen Nutzen bringen würde: Ich schreibe darüber, was uns beeindruckt hat.

Seien es die Schilderungen unserer Kurzreisen aus jüngster Zeit (wobei nicht der touristische Aspekt im Vordergrund steht sondern das Thema) oder seien es die im Druck erschienenen Kurzfassungen einiger Reiseerlebnisse.

Mit meinen Reiseberichten verfolge ich keine pädagogischen Absichten. Es geht nicht darum, vielfach veröffentlichte Geschichtsdaten oder kunstgeschichtliche Erläuterungen zu repetieren.
Die Berichte unserer Reisen spiegeln Erfahrungen und Erkenntnisse wieder. Mehr oder weniger intensiv, so, wie sich uns die Reiseziele darboten und so, wie wir uns auf sie vorbereitet hatten.
Ich beabsichtige nichts anderes, als Anregungen zu vermitteln, diese oder ähnliche Themenreisen durch eigene "Er-Fahrung" zu ergänzen. Ich möchte aufzeigen, wie einfach das Reisen in Gebiete abseits der ausgetretenen touristischen Trampelpfade sein und welchen Gewinn man daraus ziehen kann, sich mit Segmenten der Geschichte und Teilaspekten der Kunstgeschichte zu befassen.

Unsere Reisen sind in der Regel kurz und intensiv. Die Unterkünfte wählen wir regionaltypisch, meist einfach und preiswert, ohne auf einen Mindestkomfort zu verzichten. Unsere Transportmittel sind normalerweise Flugzeug und Mietwagen. Die Routen ergeben sich aus dem gewählten Reisethema. Wir reservieren im Internet direkt bei den Leistungsträgern. Reiseveranstalter meiden wir. Bewertungsplattformen begegnen wir mit großer Skepsis.

Diese Vorgehensweise macht die Reisevorbereitung zwar zeit- und arbeitsintensiv, hat jedoch den äußerst erfreulichen und positiven Nebenaspekt, daß wir uns bereits im Vorfeld sehr präzise mit dem Reiseziel beschäftigen.